Tagesordnung:
Geplante Ortsumfahrung im Zuge der Bundesstraße 23; Stellungnahme bezüglich der vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr bestimmten Vorzugsvariante
Bekanntgaben

Vorgetragen durch den Fraktionsvorsitzenden der CSU Oberau Thomas Kuba. 


Wir sind sehr froh über die jahrelange, gute und fraktionsübergreifende Zusammenarbeit bezüglich der Verkehrsentlastung von Oberau. Diese gemeinsame Erklärung aller Fraktionen zeigt erneut den Schulterschluss das Bestmögliche für Oberau erreichen zu wollen.

Wir verzichteten in der Sitzung auf persönliche Statements gemäß dem Spruch: "Es ist alles gesagt - aber noch nicht von jedem." 

Persönliche Statements einzelner Fraktionsmitglieder:

Josef Lohr

Oberau war und ist seit Jahrzehnten ein von Bundesstraßen zerschnittener Ort. Mit dem B2 Tunnel

wurde der erste Schritt in Richtung Verkehrsentlastung gemacht, die B23 blieb unverändert und der

Verkehr darauf hat weiterhin unseren Ort nicht verlassen.

Zugegeben es ist sehr schade, dass man das Großprojekt B2 Tunnel nicht als gemeinschaftliches

Projekt zusammen mit der B23 zur Gesamtentlastung von Oberau bearbeitet und umgesetzt hat.

Leider nutzt es uns aber konkret nicht über vergangene Planungsfehler zu sprechen, denn die heutige

Situation bedarf nun trotzdem weiterem Handlungsbedarf.

Selbst im Höfele unter dem Ettaler Berg aufgewachsen, kenne ich seit meiner frühen Kindheit die

vielen negativen Einflüsse der vorliegenden B23. Als ausgebildeter Forstwissenschaftler schätze ich aber

genauso die Natur und den Wald und natürlich hätte ich ganz persönlich lieber gesehen, wenn es

Lösungen gegeben hätte, die ohne größeren Flächenverbrauch ausgekommen wären.

Heute aber gegen eine weitere Planung für die B23 Verlegung zu stimmen, widerstrebt mir jedoch

sowohl aus persönlichen, als auch aus ortspolitischen Gründen. Die Chance wahrzunehmen, dass

Oberau endgültig vom Durchgangsverkehr und den belastenden Bundesstraßen befreit werden kann,

kann ich nicht verstreichen lassen.

Einerseits gibt es für mich persönliche Gründe, da in meinem familiären Umfeld leider schon zwei

Familienmitglieder auf einer Bundesstraße in Oberau ihr Leben lassen mussten. Andererseits sehe ich

mich meinem Versprechen verpflichtet, dass wir als Gemeinderat alles tun werden, dass alle

Bundesstraßen den Ort verlassen.

Ich fordere aber weiterhin die planenden Behörden auf, die unter den jetzigen Rahmenbedingungen

bestmögliche Umsetzung zu planen, die keine Verschlechterung anderer Ortgebiete oder ein

Abschneiden des Naherholungsgebietes beinhaltet.

 

 

Andre Fuchs

Für mich persönlich ist dieser Beschluss frustrierend besonders aus diesen Punkten:

- Wissentlich für eine Lösung gezwungenermaßen abzustimmen, obwohl es definitiv eine bessere Lösung gäbe und dies nur weil das BMDV hinterfragungswürdige Bewertungskriterien anwendet

- der massive Zeitverlust in der Realisierung der Umfahrung

- die aufgewendeten Gelder der Gemeinde und meine Lebenszeit

Für mich gibt es mehr, als eine bessere Lösung, wie die vom BMDV favorisierte, aber leider auch die Erkenntnis, dass wir trotz aller Versuche eine bestmögliche Variante für Oberau zu bekommen, gescheitert sind. Trotz aller Bemühungen.

Jetzt bleibt nur noch die Planungen aufmerksam zu verfolgen und hier die negativen Folgen für Oberau bestmöglich zu minimieren.

Es freut mich, dass alle Gemeinderatsmitglieder über alle Parteien hinweg die ganzen Jahre gemeinsam diesen Weg bestritten haben - wir werden auch weiterhin alles Mögliche unternehmen, hier zu einen bestmöglichen Ergebnis für Oberau zu gelangen.

 

 

Werner Thoma

Ich bin für eine weitere Planung und auf jeden Fall auch für eine wie auch immer aussehende Umfahrung von Oberau, da ich seit 62 Jahren im Höfele wohne und seit 62 Jahren dem Verkehrslärm ausgesetzt bin. 

 

 

Peter Fink

Ich bin für eine weitere Planung, da die ablehnende Haltung der Trassenführung, die es schon in den 80ziger Jahren gab, zu einen Stillstand der Ortsumfahrung führte! Das können wir uns nicht noch einmal leisten!